Freie Trauung – Was tun bei schlechtem Wetter?

Häufig werde ich gefragt, was ich von einer freien Trauung halte. Ganz ehrlich, die freie Zeremonie hat es wirklich in sich – emotionaler, individueller und persönlicher geht fast nicht. Der Trend kommt aus Amerika und hat sich bei uns längst etabliert.

Ich durfte schon viele Hochzeiten von Hohenlohe über Ludwigsburg und Stuttgart bis hin zum Bodensee begleiten, die durch eine individuelle freie Trauung ihren ganz persönlichen Auftakt fanden. Wer sich also eine unbeschwerte, lockere und entspannte Trauung zur Hochzeit wünscht, liegt mit der freien Zeremonie goldrichtig. Sie ist von der ersten Sekunde an geprägt von einer starken persönlichen Note.

Der christliche Gedanke darf nicht fehlen und damit ist die Freie Trauung mit freiem Redner ausgeschlossen? Beides schließt sich glücklicherweise nicht aus: Eine Trauung unter freiem Himmel kann auch von Freien Theologen arrangiert werden. Ich empfehle zum Beispiel gerne einen ehemaligen Pfarrer, der sich auf die freie Trauungen mit christlicher Note spezialisiert hat.

Die Kirche ist also im Herzen da, nur das Kirchendach fehlt. Denn meist werden die Trauungen unter freiem Himmel arrangiert, ganz so, wie wir alle es aus zahlreichen Hollywood-Wedding-Filmen kennen. Warum auch nicht, wenn das Wetter mitspielt? Erfreulicherweise finden immer mehr Hochzeitslocations in Stuttgart, Ludwigsburg, Heilbronn und ganz Baden-Württemberg den Zugang zur freien Trauung.

Das heißt, sie richten sich auf diesen Wunsch immer besser ein. Sie formen passende Trau-Arrangements, so dass von hübschen weiß getünchten Sitzreihen über die dekorierten Brautpaarstühle bis hin zum schneeweißen Pavillon nichts fehlt. Eine freie Zeremonie am Wasser? Eine Trauung unter freiem Himmel auf dem Landgut? Oder gar zwischen romantischen Rosenbögen und blühendem Schlosspark? Ein Ja-Wort im leichten, sommerlichen Brautkleid, barfuß im Sand? All das und noch vieles mehr ist bei einer freien Trauung möglich.

Klar muss immer ein Plan B her. Denn bei schlechtem Wetter kann das Ganze ganz schnell richtig ungemütlich werden. Da genügt, wenn es am Vortag wie aus Eimern kübelt. Der Rasen ist durchnässt und zieht kalt an den Füßen der Hochzeitsgäste hoch. Das will natürlich keiner. Wer es sich leisten kann, fragt rechtzeitig einen großzügigen Pavillon an. Extra für die Hochzeitsgesellschaft ausgelegter Holzboden, versehen mit einem weichen Teppich, (natürlich passend zum Farbkonzept) ist eine perfekte Alternative bei aufziehenden Regenwolken.

Der Vorteil:

Falls plötzlich doch wieder die Sonnenstrahlen hinter den Wolken durchblitzen, können die Seitenteile des hübschen Hochzeitspavillons im Handumdrehen geöffnet und der besondere Blick ins Grüne wieder genossen werden. Aber auch all jene, die vielleicht nicht aus einem riesigen Hochzeitsbudget schöpfen können, dürfen sich freuen:

Viele Locations bieten einen wunderschönen Raum, zum Beispiel mit wärmendem Kamin oder in einem lichtdurchfluteten Saal. Oft helfen im Freien aber einfach auch moderne Maxi-Sonnenschirme, weiße Sonnensegel und schöne, alte Baumbestände aus, um bei einem kleinen Schauer an einem warmen Sommertag die emotionale, tränenreiche Zeremonie im Grünen rundum zu genießen. Regen soll der Ehe ja Glück bringen!

So auch geschehen an einem schwül-warmen Tag Anfang Juni diesen Jahres: Die herzliche, engagierte Bankettleiterin Yvonne und ich haben bei den Vorbereitungen ständig in Richtung Himmel geschielt. Wetterprognose ganz schlecht. Dunkle Wolken. Überall. Ich meinte noch, dass es keinen Regen und schon gar kein Gewitter geben wird. Einfach, weil ich immer positiv denke. Sie hat gelacht. Und leider recht behalten:

Ausgerechnet bei den hoch-emotionalen Wort-Beiträgen der Geschwister schüttete der Himmel alles aus, was er in den Tagen zuvor gesammelt hatte. Yvonne und Svenja also am Rennen – Zum Glück saß das Brautpaar wie auch der Großteil der Gäste sicher unter den schönen XXL-Sonnenschirmen, eingerahmt von großen Bäumen. Zum Glück hat die Location aber auch viele Schirme, die wir also in Windeseile an die Gäste verteilt haben.

Als der Donner dann in Zusammenspiel mit dem plätschernden Teich im Hintergrund grollte, hatte ich Tränen in den Augen: Alle haben geweint. Emotionaler und romantischer hätten diese Minuten mit diesem sanften Donnergrollen und dem warmem prasselnden Sommerregen kaum sein können.

Und natürlich fanden es die Gäste allesamt recht amüsant, wie die Hochzeitsplanerin da ausharrte, von oben bis unten durchnässt. Warum nicht, wer sonst hätte die von den Geschwistern selbst gebastelte Trau-Staffelei als Element der Trauung beschützen sollen. Ich musste selbst schmunzeln. Make Up weg. Lächeln noch da. Bei so einer charmanten Hochzeitsgesellschaft!

Wer sich also viel Individualität und Persönlichkeit für sein Ja-Wort wünscht: Plant einen schönen Plan B und traut euch frei. Ob Regen oder Sonne, ihr werdet es nicht bereuen.

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